Basel, CH – Juni 2016

Meat Management by Softproviding und SAP APO

 

Den Kundennutzen, den die Zerlegeplanung in Meat Management by Softproviding für die Fleischindustrie bietet, haben wir bereits in einem vorangegangenen Newsletter dargestellt. Die zusätzlichen Möglichkeiten, die sich durch die Integration von APO zu einem SAP-ERP-System mit Meat Management bieten, wollen wir in diesem Newsletter an einem exemplarischen Planungsprozess erläutern.

 

Im Rahmen eines PoC (Proof of Concept) wurden erstmalig Daten zwischen einem SAP-APO- und einem SAP-ERP System, auf dem Meat Management by Softproviding installiert war, über das APO Core Interface (CIF) ausgetauscht. Ziel dieses Setups war es, ein integriertes Planungsszenario zu schaffen, die bestmöglichen Funktionalitäten aus beiden Systemen zu nutzen und damit einen nicht unerheblichen Wettbewerbsvorteil für die Kunden zu schaffen. Denn nur mit der richtigen Planung können die Kundenbedarfe bestmöglich bedient und der Einkauf optimiert werden. Produkte müssen kostengünstig, schnell und in den richtigen Mengen geliefert werden, damit der Kunde zufrieden ist.

 

APO Integration

 

Als erstes wurde eine konsensbasierte Prognose in APO-DP durchgeführt. Im Zuge des auf Konsens beruhenden Absatz- und Produktionsgrobplanungsprozesses werden die Prognosen verschiedener Unternehmensbereiche (wie Marketing, Vertrieb, Logistik, Rechnungswesen) mit unterschiedlichen Geschäftszielen und damit unterschiedlichen Prognoseschwerpunkten analysiert und zu einer einzigen Konsensprognose zusammengeführt. Diese Prognose wurde auf Tagesprognosen gesplittet. Anschliessend wurden die Kundenaufträge im APO-SNP gegen die Prognosedaten verrechnet.

 

Der nächste Schritt im APO-SNP beschäftigte sich mit der Erstellung des Produktionsplans für die Fertigprodukte und der abhängigen Bedarfe für Rohmaterialien. Die daraus erzeugten Aufträge wurden wiederum ins SAP ECC integriert.

 

In einem vierten Schritt wurden die abhängigen Bedarfe aus den Aufträgen als Pull-Input für die Zerlegeplanung verwendet. Die lebenden Tiere aus der Meat-Management-Beschaffungsplanung wurden für das Balancing als Push-Input übernommen. Ergebnis dieses Balancing-Prozesses war ein optimierter Zerlegeplan basierend auf den geplanten Lebendtieren und den abhängigen Bedarfen aus APO. Ausgehend von diesem Zerlegeplan wurden Trennprozessaufträge erstellt, die alle geplanten Mengen aus der zugrundeliegenden Schnittliste enthielten.

 

Das Ergebnis des Balancing wurde im Control Tower visualisiert, und die Produktionsplaner wurden in Echtzeit über Überhänge und Engpässe informiert. Die Trennprozessaufträge wurden wiederum als fixierte/bestätigte Produktion ans APO übertragen um dort die Auslastung der Schlüsselkapazitäten, die für die Produktion benötigt wurden, zu überwachen. Für Kapazitäten, die zu stark ausgelastet waren, wurde der Produktionsplan angepasst, um eine optimierte Auslastung zu gewährleisten.

 

Mittels hochentwickelter Optimierungsverfahren und auf der Basis von Constraints und Strafkosten plante Supply Network Planning den Produktfluss entlang der Logistikkette. In unserem Szenario wurde das Ergebnis der Meat-Management-Zerlegeplanung als fixierte Produktion ins APO übernommen; APO-SNP führte eine Priorisierung von Kundenaufträgen (im Falle eines Engpasses) durch. Anschliessend wurden die Bedarfe noch einmal angepasst und unter Berücksichtigung der Warnungen über Engpässe und Überhänge eine Neuplanung durchgeführt. Dieses Ergebnis könnte zu einer neuen Iteration der Zerlegeplanung führen, um eine neue Optimierung anhand der geänderten Bedarfssituation zu gewährleisten.

 

Der vorletzte Schritt des PoC war die Ausführung der Zerlegung. Trennprozessaufträge, die aus der Planung erstellt wurden, wurden mit Ist-Mengen bebucht, und die Ausbeute und die Kosten wurden auf Basis der Aufträge analysiert. Die dadurch erzeugten Lagerbestände wurden in Echtzeit ins APO übertragen und standen dort für weitere Aktivitäten zur Verfügung. Im PoC wurde als letzter Schritt eine Verfügbarkeitsprüfung für neue und bestehende Kundenaufträge in APO-GATP durchgeführt und Mengen und Termine für die Aufträge bestätigt.

 

SAP-APO und Meat Management bieten viele Möglichkeiten, die Planung in der Fleischindustrie zu optimieren. Der vorgestellte Prozess zeigt ein mögliches Szenario; es sind unterschiedliche Varianten denkbar.

 

Wenn wir durch den Artikel Ihr Interesse geweckt haben sollten, zögern Sie bitte nicht, sich für weitere Informationen an Herrn Stephan Kronbichler (Business Development) zu wenden, am besten via E-Mail oder per Telefon +41 (0)61 508 21 42.