Basel, CH – Dezember 2023

PDAO (Process Data Acquisition Operation)

 

In verschiedenen Prozessen unserer-Food-Management-Lösung werden durch Erfassungen sogenannte Prozessdaten erstellt. Als solche werden dabei die erstellten PDA-Datensätze und die darin enthaltenen Prozessinformationen bezeichnet; PDA steht für Process Data Acquisition (Prozessdatenerfassung). Die Erfassungen enthalten alle für den Prozess relevanten Informationen wie zum Beispiel Material, Charge, Mengen (Erfassungsmengeneinheit, doppelte Mengeneinheit), Referenz (Fertigungsauftrag, Bestellung, Kundenauftrag etc.).

 

Anwendungsbereiche

Prozessdaten entstehen in fast allen Anwendungsbereichen, von der Lebendviehannahme über die Zerlegung bis zur Produktion und Kommissionierung von Waren. Die Konfigurationseinstellungen, die im Bereich der Prozessdatenerfassung vorgenommen werden, ermöglichen und steuern dabei die Erfassungen der verschiedenen obengenannten Anwendungsbereiche. So führen beispielsweise Erfassungen im Eingang und Ausgang der Trenn- und Mischprozesse oder bei Wareneingängen zur Bestellung zu solchen Datensätzen. Diese Erfassungen in den Betrieben erfolgen in der Regel über die Touchscreen-Applikationen der msg-Food-Management-Lösung.

 

 

Im Modul Cycle-Based Production (CBP) wird hingegen nicht mit PDA-Vorgängen gearbeitet, da die Erfassung dort mittels Aktivitäten erfolgt, die anschliessend verbucht werden. Der Grund dafür ist, dass in einem Zyklus nicht nur Erfassungen durchgeführt, sondern auch diverse Bewegungsdaten wie Kundenaufträge, Bestellungen oder Fertigungsaufträge über Aktivitäten erzeugt werden. Zudem gibt es statistische Aktivitäten, die unterschiedlichste Informationen enthalten können aber nicht verbucht werden.

 

Wie bereits angesprochen gibt es unterschiedliche Funktionalitäten, die eng mit den PDA-Vorgängen verknüpft sind. So basiert beispielsweise die Ausbeutekontrolle in der Zerlegung, ebenso wie die Wiegestrategien, die Auftragspaarbildung, der Etikettendruck sowie die Periodenchargen auf dem PDA-Konzept. Darüber hinaus sind auch viele weitere Bereiche der msg-Food-Lösung ganz eng mit den PDA-Vorgängen verzahnt, was die zentrale Relevanz der Komponente verdeutlicht.

 

Verbuchung

In der Lebensmittelindustrie werden in verschiedenen Anwendungsbereichen (z. B. Zerlegung und Produktion) innerhalb kurzer Zeit sehr viele Erfassungen vorgenommen. Eine sofortige Verbuchung dieser Erfassungen würde sofort bestandsrelevante Buchungen erzeugen, was jedoch nicht immer erwünscht ist. Um dies zu verhindern, werden die mit den Erfassungen erstellten PDA-Vorgänge  zu einem späteren Zeitpunkt verbucht. Hierzu werden üblicherweise Batch-Jobs eingerichtet, wobei gleichartige PDA-Vorgänge (z. B. gleiches Werk, gleicher Lagerort, gleiches Material) zusammengefasst werden. Mit Hilfe dieser Sammelverbuchung per Job wird die zeitliche Trennung der Erfassung einerseits und der Bestandsfortschreibung andererseits sichergestellt. Mittels entsprechender Einstellungen kann eine synchrone Verbuchung pro Erfassungsvorgang und Terminal eingestellt werden, das heisst, man kann sehr detailliert definieren, wie die Verbuchung erfolgen soll. Auch eine manuelle Verbuchung dieser PDA-Vorgänge ist möglich, jedoch nicht üblich.

 

Eine weitere Option ist die Erstellung von statistischen Buchungen, die gar nicht verbucht werden und keinerlei Bestandsrelevanz haben. Ausserdem kann es in manchen Prozessen wie beispielsweise der Inventur notwendig sein, eine Freigabe der PDA-Vorgänge durchzuführen, bevor diese verbucht werden können.

 

Erweiterbarkeit

PDA-Vorgänge lassen sich um kundenspezifische Felder, die bei Verbuchung über das Terminal entsprechend befüllt werden, erweitern. Falls man zum Beispiel wissen möchte, in welcher Rauchkammer eine bestimmte Salami geräuchert wurde, könnte man diese Information als kundenindividuelles Feld abspeichern.

 

Kundennutzen

Welchen direkten Nutzen ziehen die Kunden aus den PDA-Vorgängen?

  • High Speed: Aufgrund der Möglichkeit, PDA-Vorgänge asynchron zu verbuchen, wird eine sehr hohe Performance erreicht.
  • Label-Printing: Die hohe Performance gilt auch für den Etikettendruck, der nahezu in Echtzeit über den Softproviding PrintMonitor erfolgt und durch den PDA-Vorgang angestossen wird.
  • Synchrone/asynchrone Verbuchungsmöglichkeit.
  • Rückverfolgbarkeit/Chargenklassifizierung: Über PDA-Vorgänge kann zusammen mit dem Modul Herkunftsrückverfolgung die Chargenklassifizierung mit den relevanten Merkmalen erfolgen und dadurch eine nahtlose Rückverfolgbarkeit gewährleistet werden.
  • Reporting-Ebene: PDA-Vorgänge werden für fast jede Erfassung im Werk erzeugt und stellen daher eine sehr detaillierte Quelle für Reporting-Aktivitäten dar.
  • Statistische Erfassungen.

Wenn wir durch diesen Artikel Ihr Interesse geweckt haben sollten, zögern Sie bitte nicht, sich für weitere Informationen an Herrn Stephan Kronbichler (Business Development) zu wenden: E-Mail, Telefon +41 (0)61 508 21 42.