Basel, CH – Dezember 2019
Planung mit IBP und Meat and Fish Management
Mit dem neuen Release 5.7 bietet SAP Meat and Fish Management by msg neue Funktionen zur Integration der Zerlegungsplanung in SAP Integrated Business Planning (IBP). Ausführliche Informationen zu IBP finden Sie hier.
Die folgende Abbildung zeigt, wie die Planung mit der Ausführung verbunden ist und wie sich die beiden Systeme beim Ausgleich von Angebot und Nachfrage in der Fleischindustrie ergänzen:
Bedarfsplanung und Langfristplanung erfolgen in IBP. Die Zerlegeplanung (Ausgleich von Angebot und Nachfrage) wird in SAP Meat and Fish Management by msg durchgeführt. Sie basiert auf dem Angebot, das sich aus der Lebendviehbeschaffung (lebende Tiere, die geschlachtet werden) und den Schlachtkörpern oder Grobteilen, die sich derzeit im Kühlraum befinden und auf die Zerlegung warten, zusammensetzt. Jedes Produkt, das weiter zerlegt werden kann, ist ein möglicher Input für die Zerlegeplanung – auch Restmengen von Vortagen.
Kommt SAP Integrated Business Planning zum Einsatz, erfolgt die Zerlegeplanung als «restriktionsbasierte Planung». Restriktionsbasierte Planung bedeutet, dass das System die Anzahl der lebenden Tiere als gegeben (operationell) betrachtet und die Grobteile berechnet, die mittels dieser Tieren produziert werden sollen. Diese Mengen werden an IBP übergeben und IBP entscheidet, was produziert wird. Sollten mehrere Optionen für ein Produkt bestehen (verschiedene Schnitte, die durchgeführt werden können), wie im folgenden Beispiel für den Schinken, das 4 Schnitte vorsieht, entscheidet IBP, welche Schnitte durchgeführt werden sollen und welche Kunden damit bedient werden.
Erster Kalkulationslauf
Wenn wir dem einfachen Beispiel folgen und eine Kalkulation mit 500 Sauen und 500 Ebern durchführen, berechnet die MRP-Kalkulation (Zerlegeplanung in SAP Meat and Fish Management by msg) den Schinken mit Bein, da dieses Material in der Schnittliste als «Restriktion» eingestellt ist:
IBP erhält nun die Information, dass 2000 Stück resp. 26 056.802 kg Schinken mit Bein geliefert werden. In einem nächsten Schritt werden wir informiert, was wir (basierend auf der Einschränkung) produzieren sollen. IBP wird uns nun sagen, dass wir zum Beispiel die folgenden Mengen produzieren sollen:
- 104 – Schinken mit Bein (spanischer Schnitt): 9500 KG
- 105 – Schinken ohne Bein (Schwarzwälder): 9500 KG
- 103 – Schinken ohne Bein (Schwarzwälder): 6056,802 KG
Zweiter Kalkulationslauf
Das Ergebnis des zweiten Laufs (unter Einbezug der durch das IBP übergebenen Bedarfe) stellt sich folgendermassen dar:
Nun werden alle Mengen, die nicht zu den wesentlichen Teilen (Schwarte, Füsse, etc.) zählen, berechnet und an IBP gesendet. IBP kann dann gestützt auf den definierten Optimierungen oder Regeln entscheiden, was mit diesen Produkten zu tun ist (Verpacken, Einfrieren, Verkaufen etc.).
Das obige Beispiel ist eine 2-Iterationen-Planung; es gibt keine Beschränkung in der Anzahl der Läufe oder Restriktionen, die auf verschiedenen Ebenen der Schnittliste definiert sind.
Allgemeine Informationen zur Zerlegeplanung
SAP Meat and Fish Management by msg bietet ausgefeilte Planungs-Cockpits für die Zerlegeplanung. Ist kein IBP vorhanden, ist das System dennoch in der Lage, Kundenaufträge oder -prognosen mit den Zahlen in der Zerlegeplanung zu vergleichen. Es unterstützt den Planer bei der Entscheidung, was produziert werden soll, und ermittelt Unterdeckungen oder Überschüsse.
Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Zerlegeplanung durchzuführen: entweder eingeschränkt oder uneingeschränkt oder eine Mischung von beidem. Uneingeschränkt bedeutet, dass das System berechnet, wie viele Lebendtiere benötigt werden, um die Bedarfe abzudecken. Gibt es Produkte, die für diese uneingeschränkte Planung nicht relevant sind, können diese leicht über eine Einstellung in der Schnittliste ausgeschlossen werden (z.B. Knochen). Die Schnittliste ist die Grundlage für die Zerlegeplanung. Sie muss die richtige Struktur aufweisen, um die Planung auf dem erforderlichen Detaillierungsgrad durchzuführen:
- Unterschiedliche Kategorien von Lebendtieren
- Klassifizierung, z.B. basierend auf der SEUROP-Klassifikation
- Verschiedene Gewichtsbereiche
Nach erfolgter Planung werden die Zerlegeaufträge mit den geplanten Mengen erstellt und das Reporting von Gutmengen auf Basis von Plan/Soll/Ist kann zu jedem Zeitpunkt der Produktion erfolgen. Die Neuplanung kann so lange durchgeführt werden, wie es erforderlich ist (bei Bedarf auch nach Produktionsbeginn), um auf unvorhergesehene Ereignisse – wie zum Beispiel eingehende Kundenaufträge – zu reagieren, die priorisiert werden müssen.
Wenn wir durch diesen Artikel Ihr Interesse geweckt haben sollten, zögern Sie bitte nicht, sich für weitere Informationen an Herrn Stephan Kronbichler (Business Development) zu wenden. Via E-Mail oder per Telefon +41 (0)61 508 21 42.