Basel, CH – April 2024
SAP Meat and Fish Management by msg – Release 6.0
Das neue Release SAP Meat and Fish Management 6.0 by msg für SAP S/4HANA, das auf dem SAP Release 2023 basiert, wurde zusätzliche Funktionen und Tools erweitert. Der Umfang der Neuerungen und Optimierungen macht klar, dass es sich hier um ein mächtiges Update der bewährten Lösung handelt. Im Mittelpunkt stand dieses Mal das Modul Classified Procurement, eine Neuentwicklung und die jüngste Ergänzung der Meat-and-Fish-Management-Lösung. Interessierten Kunden, denen der folgende Überblick zu wenig detailliert scheint, legen wir die Lektüre der dieses Mal sehr umfangreich ausgefallenen Release Notes ans Herz.
Neu: Classified Procurement – Lebendvieheinkauf und Schlachtviehabrechnung nah am S/4 Standardprozess
Das Modul Classified Procurement unterstützt Kunden verschiedener Branchen beim Einkauf unklassifizierter Materialien wie bspw. Lebendtiere, bei denen die Qualität meist erst nach der Schlachtung bekannt ist. Es kombiniert die Optionen der Klassen- und Merkmalsverwaltung des SAP-Standards mit der Möglichkeit, die Merkmale von Objekten flexibel zu bewerten.
Die Weitergabe von Merkmalswerten (Vererbung) findet im Migrationscockpit statt und erfolgt vom Quell- zum Zielobjekt, wobei dies klassenartenübergreifend geschieht. Beispiele hierfür sind die Vererbung von Merkmalsausprägungen eines Lieferanten an eine Anlieferung oder einer Anlieferung zu einer Bestellung.
Das Klassifizierungscockpit erweitert die bereits bestehende Möglichkeit der Klassifizierung und vereinfacht sie durch die Massenpflege. Mit ihm können beliebige definierte Objekte mit entsprechenden Merkmalen klassifiziert werden. Das Cockpit gibt einen transparenten Überblick mittels Ampelstatus. Zu diesem Zweck wurde die SAP-Statusverwaltung in CP integriert. Ebenfalls in den Ampelstatus integriert wurde eine umfangreiche Palette von Plausibilitätsprüfungen.
Das Abrechnungscockpit dient dazu, die Ergebnisse der Klassifizierung und Migration abzurechnen. Entsprechend der getroffenen Selektionen werden die gewünschten Bestellungen, eventuell vorhandene Lieferungen und Handling Units auf dem Bildschirm angezeigt. Die Merkmalswerte wiederum fliessen in die Preis- und Konditionstechnik zur Berechnung von Preisen sowie Zu- und Abschlägen auf der Maske für die Preisfindung ein. Ein Parameter für die Preisfindung, der eine Gruppe von Konditionsarten steuert, ist nun auch in die Abrechnung integriert und kann entsprechend zugeordnet bzw. über ein Massenupdate angepasst werden. Die Einstellungen für die Fakturierung können kundenindividuell vorgenommen werden.
Im Zuge der Neuerungen wurde auch die Befundverwaltung umgestaltet. Neu ist das Merkmal das zentrale Element eines Befundes. Auch hier haben die Beziehungen von Befunden eine steuernde Funktion.
Eine absolute Neuheit ist die Möglichkeit, die den Tieren in der Vergangenheit verabreichten Medikamente einer Bestellposition zuzuordnen. Dabei lässt sich die Einhaltung länderspezifischer Vorschriften anhand der Stammdaten überprüfen.
Das Aktivitätencockpit wiederum erlaubt es, in Classified Procurement Aktivitäten durchzuführen. Diese werden im Customizing definiert und machen es möglich, zusätzliche automatisierte Prozesse auszuführen, wie z.B. das Anlegen zusätzlicher Bestellpositionen oder Fertigungsaufträge oder etwa die Buchung von Wareneingängen oder Warenausgängen bei einer Abrechnung im Abrechnungscockpit.
Mächtige Neuerungen und Optimierungen in Trenn- und Mischprozessen
Einige wichtige Anpassungen betreffen die Trennprozesse. So wurde in der Vergangenheit die Bestimmung des Buchungsdatums in der Konfiguration festgelegt und konnte nicht nachträglich geändert werden. Nun kann es bei Bedarf manuell gesetzt respektive angepasst werden.
Auch muss nicht mehr zwangsläufig eine einzige Auftragsart verwendet werde. Der Kunde kann neu unterschiedliche Auftragsarten verwenden, wenn vorgängig die verschiedenen Trennprozesse definiert wurden.
Für die Ausgangserfassung in Trenn- und Mischprozessaufträgen kann im Customizing der Wechselsteuerung neu definiert werden, ob eine Wechsel-ID für einen logistischen Prozess aktiviert ist – dies, um zu verhindern, dass der Benutzer versehentlich eine falsche Wechsel-ID selektiert.
Im Mischprozessauftrag lässt sich neu die Grösse der Produktionschargen mittels zusätzlicher Parameter steuern:
- Aufteilen der Restmenge
- proportionale Aufteilung
- Auffüllen der Chargen bis zur Maximalmenge
- Restmenge auf die letzte Produktionscharge
Prozessdatenerfassung
Die Prozessdatenerfassung wurde für Mischprozess-, Prozess- und Trennprozessaufträge erweitert, so dass Wechsel-IDs in den Eingabemasken der Mischprozess- und Trennprozesserfassung sowie in den entsprechenden RAF-Anwendungen im Rahmen der Paar- und Quotenbildung selektiert werden können.
Neu wird der Benutzer zudem durch eine Plausibilitätsprüfungen bei der Erstellung von Prozessdatenerfassungsvorgängen unterstützt.
Bei der PDA-Strategie mit Quotenberechnung in Mischprozessaufträgen kann neu auch eine manuelle Erfassung vorgenommen werden. Je nach Fall wird dann die Paarbildung automatisch deaktiviert.
Bei der Berechnung von Produktionsdatum und Mindesthaltbarkeitsdatum ist es nun möglich, unterschiedliche Logiken für die Berechnung des Verfallsdatums zu definieren. Es gibt dafür ein neues Customizing (MHD-Berechnung) mit entsprechenden Einträgen zur Steuerung.
Neues in DPS und Shopfloor
Auch im Bereich DPS und Shopfloor gibt es einige Neuerungen und Optimierungen zu verzeichnen.
In DPS konnte die MRP-Kalkulation bis anhin via Hotspot aufgerufen werden. Anstatt das Ziel vom System vorgeben zu lassen, erfolgt der Absprung per Hotspot in der Push-Planung direkt auf die Position des vom Benutzer gewählten Materials in der Schnittliste. Der bestehende Pull mit Stücklistenprozess wurde so erweitert, dass der Benutzer die Menge des Produktionsauftrags am Produktionstag anpassen kann.
Cockpits für die Lebendviehverwaltung
Der Prozess Planung im DPS Prozessbereich Meat: Zyklusbasierte Produktion verfügt neu über die zusätzliche View Zuordnungscockpit. Mit der entsprechenden Selektion können Quell-Produktionszyklen selektiert werden, um später im Datenbereich Zuordnungen die Ziel-Produktionszyklen mit den entsprechenden Funktionen zu bearbeiten.
Neue DPS-RAF-Funktionen
- Neu kommt dazu, dass HU-Management-Prozesse mit DPS-RAF abgewickelt werden. Hierfür wird ein neuer Prozessbereich in DPS-RAF ausgeliefert.
- Eine neue Anwendung zur Produktions-Chargierung wurde mit Release 6.0 als Template ausgeliefert.
- Es wurde eine neue DPS-RAF-Anwendungsvorlage erstellt, so dass eine direkte Erfassung von Wareneingängen zu Lieferungen möglich ist.
- Neu ist, dass nun auch einfache Instandhaltungsprozesse mit DPS-RAF abgewickelt werden können. Hierfür wurde in DPS-RAF ein neuer Prozessbereich definiert.
Wenn wir durch diesen Artikel Ihr Interesse geweckt haben sollten, zögern Sie bitte nicht, sich für weitere Informationen an Herrn Stephan Kronbichler (Business Development) zu wenden: E-Mail, Telefon +41 (0)61 508 21 42.