Basel, CH – September 2015

Danish Crown

Danish Crown

 

Die Ausgangslage

Danish Crown, ein international orientiertes Lebensmittelunternehmen, gehört zu den grössten Fleischexporteuren der Welt. In Holsted, der neuen Zentrale der Beef Division, errichtete Danish Crown den modernsten Rinderschlachthof Europas. Im Frühjahr 2014 wurden die ersten Schlachttiere angeliefert und am 22.08.2014 wurde das Werk durch Prinz Joachim offiziell eröffnet.

 

Für Softproviding startete das Projekt „Holsted“ bereits im November 2013 mit Workshops am Danish-Crown-Hauptsitz in Randers. Kurze Zeit später wurden bereits die ersten Schulungen aus dem Meat-Management-Schulungsprogramm durchgeführt, um den Mitarbeitern einen optimalen Start ins Projekt zu ermöglichen und eine „Hands-on“-Ausbildung zu gewährleisten.

 

Die Zielsetzung

Das neue Werk sollte höchsten Anforderungen bezüglich Ergonomie, Hygiene und Ökonomie genügen und gleichzeitig optimierte Warenflüsse gewährleisten. Alle relevanten Daten des Produktionsprozesses mussten sofort im zentralen SAP-System zur Verfügung stehen, wie auch ein grosser Teil der Fertigungssteuerung und Produktionsplanung aus dem ERP-System zu erfolgen hatte. Die lückenlose Rückverfolgbarkeit in SAP und Meat Management by Softproviding stellte ein weiteres Ziel des Projektes dar.

 

 

Die Lösung: SAP ERP und Meat Management by Softproviding

 

Zerlegeplanung

Die Planung erfolgt mittels Meat-Management-Planungscockpits. Die Cockpits wurden speziell auf die Anforderungen von Danish Crown zugeschnitten, um den Mitarbeitern die tägliche Planung so einfach wie möglich zu gestalten. Im letzten Newsletter wurde die Zerlegeplanung im Detail erläutert.

 

Ermittlung der Kühldauer

Die Kühldauer (kurze oder lange Kühldauer) wird für jedes einzelne geschlachtete Tier individuell ermittelt. Dies wurde mit der Meat-Management-Objektfindung realisiert. Die Kühldauer wird anhand von verschiedenen Eingabeparametern (z.B. Gewicht der Tiere) ermittelt und an das PLC zurückgemeldet.

 

Aus- und Einlagerung der Rinderhälften

Im Rahmen der Einlagerung können die Mitarbeiter mittels Objektfindung auf einfache Weise definieren, in welche Lagergruppen die Tiere eingelagert werden sollen (aufgrund der Qualitätsdaten und Befunde aus den Schlachtdatensätzen). So ist es beispielsweise möglich, Tiere, die bestimmten Kundenanforderungen entsprechen, in eine spezielle Lagergruppe einzulagern. Sollte eine visuelle Kontrolle ergeben, dass ein Tier besser in eine andere Lagergruppe passen würde, kann der Haken mittels eines Handhelds, auf dem eine Softproviding-RAF-Anwendung (Remote Application Framework), läuft, gescannt und eine manuelle Korrektur vorgenommen werden. Weiterführende Informationen zum Thema RAF finden Sie hier.

 

Auch die Auslagerung aus dem Hälftenlager erfolgt mit Meat Management by Softproviding. Ein Auslagerungscockpit zeigt dem User jedes einzelne Tier. Diese können dann sowohl einzeln- als auch auf Basis der Lagergruppe ausgelagert werden. Die Auslagerungsreihenfolge wird in der Regel am Vortag geplant; die Auslagerungsaufträge werden freigegeben und stehen den Mitarbeitern in der Produktion anschliessend zur Ausführung zur Verfügung. Damit ist gewährleistet, dass eine optimale Zerlegereihenfolge im Bereich der Grobzerlegung eingehalten wird.

 

Grobzerlegung

Alle Buchungen (Ein- und Ausgänge) der Grobzerlegung erfolgen mit Referenz zu einem Trennprozessauftrag in Meat Management by Softproviding. Ausbeuten, Kosten und viele weitere Informationen können so jederzeit abgerufen werden.

 

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Nebenprodukte

Die Erfassung und Handhabung von Nebenprodukten im Bereich der Schlachtung ist ein Prozess, der bei den meisten Kunden von den restlichen Prozessen im Bereich der Schlachtung/Zerlegung abweicht. Dies gilt sowohl in Bezug auf Chargenbildung, Rückverfolgbarkeit als auch Erfassung und trifft auch in Holsted zu. Deshalb wird die Erfassung der Nebenprodukte mittels „statistischer“ Trennprozessaufträge abgewickelt, die ein Material und Mengengerüst für die Erfassung bereitstellen.

 

Ein- und Auslagerung Grobteile für Kommissionierung und Feinzerlegung

Das Lager, aus dem sich die Feinzerlegung bedient, wird auch mittels Objektfindung und Auslagerungscockpits gesteuert. Das heisst, die für die Feinzerlegung benötigten Grobteile werden mittels Auslagerungsaufträgen ausgelagert und in der Feinzerlegung verarbeitet.

 

Feinzerlegung

Alle Buchungen (Ein- und Ausgänge) der Feinzerlegung erfolgen mit Referenz zu einem Trennprozessauftrag in Meat Management by Softproviding. Ausbeuten, Kosten und viele weitere Informationen sind so jederzeit abrufbar.

 

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Hackfleischproduktion

Abschnitte aus der Feinzerlegung werden in Behältern gesammelt, je nach Fettgehalt eingelagert und später der Hackfleischproduktion zugeführt. In der Hackfleischproduktion werden Meat-Management-Funktionalitäten für die Mischproduktion genutzt. Die Anzahl an physischen Wiegungen wird durch Wiegestrategien und Auftragspaarbildungen von verschiedenen Aufträgen auf ein Minimum reduziert.
Die Planung der Hackfleischproduktion erfolgt mittels spezieller Stammdatenpflege, die es ermöglicht, kundenspezifische Etikettenauszeichnung zeitraumbezogen zu planen. Auch Aktionen und weitere Informationen können dort hinterlegt werden. Aufträge werden über ein DPS-Planungscockpit automatisch angelegt, und es ist jederzeit transparent, welche Auftragsmengen auf Kundenaufträgen basieren und welche auf Prognosedaten. Falls sich Mengen ändern, kann jederzeit – auch im laufenden Betrieb – eine Neuplanung durchgeführt werden.

 

Rückverfolgbarkeit

Die SAP-ERP-Rückverfolgbarkeit wird mittels Meat Management by Softproviding durch die sogenannte Wechselsteuerung ergänzt. Mit der Vergabe von Wechselgründen (oder Wechselmerkmalen) kann individuell gesteuert werden, ob und wann Wertänderungen bei den zugewiesenen Merkmalen der verschiedenen Waren zu einem Wechsel führen. Aufgrund der dadurch ermöglichten Flexibilität konnte die Wechselsteuerung einfach an die Anforderungen von Danish Crown (geschlachtet in, geboren in, aufgezogen in etc.) angepasst werden.

 

Fakten zu Danish Crown Holsted

  • 380 Mitarbeiter
  • Schlachtungen: 4.500 Rinder pro Woche. Dies entspricht ca. der Hälfte des in Dänemark pro Woche geschlachteten Viehs.
  • Pro Stunde können 110 Rinder geschlachtet werden.
  • Pro Woche werden ca. 10.000 Rinderviertel zerlegt. Dies entspricht 500 Rindern pro Tag.
  • Pro Woche können 500 Tonnen Rindfleisch gehackt werden. Dies entspricht 600.000 der in den Supermärkten angebotenen Rinderhack-Packungen was wiederum ca. 60 Prozent des von den Dänen pro Woche verzehrten Rinderhackfleischs ausmacht.