Basel, CH – Dezember 2019
Sortieren von Verbrauchereiern mit Meat and Fish Management
In Q2 und Q3 dieses Jahres wurde SAP Meat and Fish Management by msg für das Sortieren und Verpacken von Verbrauchereiern bei Nortura SA in Norwegen implementiert. Nortura, Norwegens grösster Anbieter von Lebensmitteln, ist eine landwirtschaftliche Genossenschaft, die Schlachthöfe und andere Verarbeitungsbetriebe für Fleisch und Eier betreibt.
Einmal mehr zeigte sich die Flexibilität der Software-Lösung von Softproviding AG: Alle erforderlichen Aufgaben liessen sich ohne nennenswerten Mehraufwand mittels bewährten Meat-Management-eigenen Funktionalitäten wie Lebendviehannahme, Trennprozessauftrag, Schnittlisten, Prozessdaten bewältigen.
Neben eigenen Programmen kamen vor allem SAP-PO-Schnittstellen zu den Subsystemen MOBA (für das Sortieren der Eier) und Kameleon (für das Verpacken und Palettieren) zum Einsatz. Im Verbund lässt sich der gesamte Prozess von der Annahme der Eier bis zum abschliessenden Reporting vollumfänglich abdecken:
Annahme von Eiern
Die Annahme der Paletten von den Legebetrieben erfolgt über eine Anwenderapplikation (Neptune). Folgende Objekte werden dadurch erzeugt:
- Lebendviehannahme pro Lieferant
- Bestandsbuchung mit Rückverfolgungsdaten (über die sogenannten Prozessdaten)
- Erstellen von Palettenetiketten (PrintMonitor) mit Barcode für das Subsystem
Produktion – Sortierung
Die Sortierung wird über einen Trennprozessauftrag mit Bezug zu einer Schnittliste abgebildet. Pro Haltungsart wurde eine Schnittliste angelegt. Diese dient jeweils als Basis, um die Sollmengen aus der Planung an die Fertigungsaufträge zu übergeben.
Die eigentliche Logik bezüglich der Sollmengenermittlung wird über die Planung abgedeckt, wo die zu erwartenden Mengen anhand der industriegängigen Vorgaben (Legeleistung und durchschnittliches Eiergewicht pro Alter von Legehennen der verschiedenen Lieferbetriebe) berücksichtigt werden.
Die Integration zum Subsystem MOBA erfolgt über eine Schnittstelle (SAP PO). Diese übergibt mit entsprechendem Scan-Event des Wareneingangsetiketts die palettenspezifische Prozessnummer an das Subsystem. Nach erfolgter Sortierung der Palette werden zu dieser Prozessnummer die Klassifizierungsdaten (Gewicht und Anzahl pro Gewichtsklasse) und Nebenprodukte übermittelt.
Mit Hilfe einer Findungsapplikation werden alle notwendigen Daten ermittelt und statistische Prozessdaten (ohne Warenbewegung) erzeugt, die als Basis für die Erstellung der Abrechnungsdaten dienen. Für die Rückverfolgung wird die vom Subsystem generierte Rückverfolgungsnummer (GSI 13 Code) in der entsprechenden Wareneingangscharge der unsortierten Eier gespeichert.
Verpacken durch das Subsystem
Die Verpackung wird über einen Standardfertigungsauftrag mit Stücklisten abgebildet.
Das Subsystem (z.B. Kamelon) übermittelt über die Schnittstelle (hier SAP PO) entsprechende Mengen und Varianten (Fertigungsversionen, Chargennummern). Die Ermittlung des entsprechenden Verpackungsauftrages und das Anlegen der Prozessdaten mit entsprechender Wareneingangsbuchung erfolgt über SAP Meat and Fish Management by msg.
Je nach Werk werden die Prozessschritte (Verpacken, Palettisieren) als zwei verschiedene Prozessdatentypen mit Übergabe an das Lagersystem (EWM) erzeugt.
Da das Subsystem keine Daten zu den effektiv verbrauchten Mengen an Eiern pro Gewichtsklasse oder das entsprechende Gewicht sendet, werden diese über sogenannte Wiegestrategien auf Basis von Stücklisten und Umrechnungsfaktoren im Materialstamm ermittelt.
Durch die Verwendung der Funktion Paarbildung werden die fehlenden
- Warenausgangsbuchungen auf den Verpackungsaufträgen, sowie die
- Wareneingangsbuchungen auf den Sortierauftrag
mit jeder Rückmeldung als Prozessdaten erzeugt und mit entsprechenden Warenbewegungen verbucht.
Produktion – manuelles Verpacken/Umpacken
Für das manuelle Verpacken wird eine Anwenderoberfläche (RAF) zur Erfassung der Betriebsdaten verwendet. Die im Wareneingang erzeugten Palettenetiketten werden gescannt und der Bestand auf entsprechende Umpack-Fertigungsaufträge gebucht. Die neue Ware wird nach Ermittlung der Menge respektive des Gewichts auf Lager gebucht, und entsprechende Etiketten werden erzeugt.
Versand
Mit Hilfe von RAF-Applikationen und EWM-Applikationen werden die Palletten zu Kundenlieferungen kommissioniert und kundenspezifische Etiketten gedruckt.
Abrechnung
Die Abrechnung erfolgt anhand von Schlachtdatensätzen. Ein vorab für den Kunden entwickeltes Cockpit stellt die Rohdaten (Prozessdaten aus der Sortierung/MOBA) zur Verfügung. Sollten Daten aus der Sortierung fehlen, werden Historiendaten als Basis verwendet und die Abrechnungsdaten erzeugt. In diesem Fall erfolgt die Abrechnung pro Lieferung.
Reports
Mit Hilfe des DPS-Cockpits wurden dem Kunden diverse Auswertungen erstellt, wie zum Beispiel
- Lagerauswertung mit Angaben zu Alter und Durchschnittsgewicht
- Ausschuss pro Lieferant
- Sortiermengen pro Tag
Mit der Einführung von SAP und SAP Meat and Fish Management by msg in den drei Werken zeigte sich eine erhebliche Verbesserung in den Produktionsabläufen und in der Rückverfolgung vom verpackten Ei zum Legebetrieb. Auch erlauben die Verfügbarkeit von Echtzeitdaten zu Warenbewegungen und Finanzbuchungen sowie die entsprechenden Reports und KPIs dem Management schneller auf entsprechende Situationen zu reagieren.
Mit einer Erhöhung der Rentabilität und Synergien für Nortura und deren Anteilseigner einher ging eine Reduktion der Systemlandschaft von zehn auf nur gerade drei Systeme (SAP, Kameleon und MOBA).
Wenn wir durch diesen Artikel Ihr Interesse geweckt haben sollten, zögern Sie bitte nicht, sich für weitere Informationen an Herrn Stephan Kronbichler (Business Development) zu wenden: E-Mail, Telefon +41 (0)61 508 21 42.