Basel, CH – März 2023

Zerlegung mit Meat and Fish Management 3/4

 

Zusätzlich zur Verwendung in anderen Applikationen wie Kalkulation und Planung kommen Schnittlisten vornehmlich in Trennprozessaufträgen zum Einsatz. Diese Prozesse zielen darauf ab, die Zerlegung in der Produktion durchzuführen und später Ausbeute und Kosten auszuwerten. Die Schnittliste dient dabei als mehrstufige, inverse Stückliste und beinhaltet in der Regel alle Frischfleischkomponenten, die aus den entsprechenden Inputs erzeugt werden können.

 

Trennprozessaufträge

Trennprozessaufträge (TPA) werden benötigt, um bei der Trennprozesserfassung Eingang und Trennprozesserfassung Ausgang Input- und Outputmaterialien erfassen zu können. Trennprozessaufträge sind Meat-and-Fish-Management-spezifische Produktionsaufträge, die nur in der Zerlegung verwendet werden. Wie einleitend bereits erwähnt, basieren diese Aufträge auf einer Schnittliste.

Beim Anlegen eines TPA wird die Schnittliste kopiert und deren Einstellungen übernommen. Anhand der Zuweisung von Trennprozessen zu einzelnen Schnitten (Stammdaten) können aus einer Schnittliste mehrere Trennprozessaufträge für verschiedene Bereiche wie Schlachtung, Auskühlung, Zerlegung oder auch für verschiedene Zerlegebänder angelegt werden.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Trennprozessaufträge anzulegen:

  • Direkt über die Funktion Trennprozess anlegen
  • Über eine MRP-Kalkulation (Push/Pull-Planung)
  • Über ein Planungscockpit (ein Vorlage-Cockpit ist Teil der Lösung Meat and Fish Management)
  • Automatisiert (muss im Rahmen eines Kundenprojekts individuell eingestellt werden)

Mit dem Anlegen eines Trennprozessauftrages wird gleichzeitig (und mit der gleichen Auftragsnummer) ein SAP-Standard-Fertigungsauftrag angelegt. Dieser Standard-Fertigungsauftrag dokumentiert unter anderem den Auftragsfortschritt (z.B. Warenbewegungen und Kostensituation) und wird des Weiteren benötigt, um nach Abschluss aller Erfassungen Periodenabschlussarbeiten zum Auftrag vornehmen zu können.

 

In der Anwendung Trennprozessaufträge ändern können die Schnitte bzw. die Schnittliste angepasst werden, ohne die Originalschnitte bzw. die Originalschnittliste zu verändern. Umgekehrt haben Änderungen in Originalschnitten bzw. in der Originalschnittliste keinen Einfluss auf die verwendete Kopie der Schnittliste beim TPA.

Ein Trennprozessauftrag weist einen Kopfbereich mit Daten wie Auftragsnummer, Schnittliste, Trennprozess und verschiedene Reitern auf. Aufgrund der Vielzahl an Informationen werden hier nur die wichtigsten Daten auf den unterschiedlichen Reitern aufgeführt. Zudem werden im nächsten Newsletter die wichtigsten Informationen fürs Reporting durchleuchtet.

 

 

  • Allgemein
    • Gesamtmenge
    • Eckstart- und Endtermine
    • Profit Center
    • Herkunftsnachweis
    • Diverse Defaultwerte (Preis, Kosten, Äquivalenzen)
  • Schnitte – Mengen- und Preisinformationen, zeilenweise pro Schnitt
  • Eingang – Mengen- und Preisinformationen, zeilenweise pro Schnitt – Eingangsmaterial
  • Ausgang – alle relevanten Mengen- und Preisinformationen, zeilenweise pro Ausgangsmaterial
  • Controlling – Übersicht über die sowohl im Plan als auch im Ist erfolgten Kalkulationen und Erfassungen
  • Langtext
  • Zerlegeplan

 

 

Trennprozesserfassung

Voraussetzungen für die Trennprozesserfassung ist das Vorhandensein eines Trennprozessauftrags.

Die Erfassung von Ist-Daten auf Trennprozessaufträge erfolgt:

  • Direkt in SAP über das SAP GUI (SAP Graphical User Interface)
  • Mittels Softproviding-DGA-Anwendungen (Device Gateway Applet; z.B. DGA-TPE, DGA-TPA), oder
  • Mittels Softproviding-RAF-Applikationen (Remote Application Framework)

Die entsprechenden Erfassungsvarianten bieten umfassende Selektionsmöglichkeiten, um bspw. auf einem Terminal nur die entsprechenden (relevanten) Aufträge selektieren zu können.

Mit den Erfassungen zum Trennprozessauftrag (Eingang/Ausgang) werden sogenannte Prozessdatensätze erstellt. Diese werden in Softproviding-eigene Tabellen zur Datenerfassung (insbesondere Tabelle /SPDGS/PDAO) fortgeschrieben. Diese Datensätze stehen dort zur weiteren Verarbeitung (z.B. bestandsrelevante Verbuchung) zur Verfügung.

Die Ist-Daten im Trennprozessauftrag werden kumuliert pro Material fortgeschrieben. Diese Ist-Mengen werden ohne Verzögerung mit der Erfassung im Trennprozessauftrag fortgeschrieben und dort sofort angezeigt, sodass die Erfassungen überprüft sowie ein Soll/Ist-Vergleich vorgenommen werden können. Näheres dazu finden Sie im nächsten Newsletter.

 

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten der Erfassung von Mengen:

  • Schnitt – in Abhängigkeit zum Input/Output wird der entsprechende Schnitt ausgewählt (ein Material kann in mehreren Schnitten Input sein oder aus mehreren Schnitten entstehen)
  • Material – in Abhängigkeit zum Input/Output werden entsprechende Materialien zum Trennprozessauftrag angezeigt
  • Ungeplantes Material – mittels der Schaltfläche Ungeplant können nicht geplante bzw. nicht in der Schnittliste enthaltene Materialien auf den Trennprozessauftrag erfasst werden (falls erlaubt).

 

 

 

Im Rahmen der Shopfloor-Integration können selbstverständlich Geräte wie Scanner, Etikettendrucker oder auch andere Systeme wie Materialflusssteuerungen angebunden werden, um Kisten anzufordern oder entsprechend wegzubefördern oder Etiketten zu drucken.

 

Auftragsrückmeldung

Auch für Rückmeldungen zum Auftrag gibt es unterschiedliche Möglichkeiten:

  • Mittels der von Meat and Fish Management bereitgestellten Rückmeldetransaktionen basierend auf Ist- oder Sollmengen
  • Einzelbearbeitung
  • Massenbearbeitung
  • Über die Rückmeldungen im S/4HANA Standard (Ist-Kosten)

Wenn wir durch diesen Artikel Ihr Interesse geweckt haben sollten, zögern Sie bitte nicht, sich für weitere Informationen an Herrn Stephan Kronbichler (Business Development) zu wenden: E-Mail, Telefon +41 (0)61 508 21 42.