Basel, CH – Juni 2015
Planungsszenarien mit DPS
DPS in Kürze
Mit dem Data Process System (DPS) lassen sich beliebige Daten innerhalb des ERP-Systems selektieren, disponieren und abbilden:
Selektion
Basis eines jeden DPS-Prozesses ist die Selektion von Daten aus dem SAP-ERP-System. In Abhängigkeit der Customizing-Einstellungen können alle SAP-Tabellen als Datenquelle verwendet werden. Bevor die selektierten Informationen dem Anwender angezeigt werden, können sie mittels Findungen, Umrechnungen, Konditionen (Bedingungen, Zuweisungen) und Funktionsbausteinen angepasst und erweitert werden. In jedem Prozess lassen sich benutzerspezifische Selektionsvarianten definieren und zur Laufzeit anpassen.
Disposition
Die selektierten Daten können mithilfe von DPS-Funktionen oder kundenspezifischen Funktionsbausteinen wieder zurück in das SAP-ERP-System oder ein anderes Subsystem übermittelt werden.
Abbildung
DPS-Prozesse können sowohl im SAP GUI als auch auf Touchscreen-Anwendungen mithilfe des Remote Application Framework (RAF) ausgeführt werden (vgl. Newsletter 12/2014). Im SAP GUI werden die Standardfunktionalitäten eines ALV-Grids genutzt. Der Anwender erhält über eine einzige SAP-Transaktion Zugang zu allen DPS-Prozessen und kann zwischen den berechtigten Prozessen navigieren.
Zerlegeplanung mit DPS
In der Fleischwirtschaft wird DPS für verschiedenste Planungsszenarien entlang der ganzen Wertschöpfungskette in Bereichen wie Produktion, Verpackung, Aufgabenteilung, Trennprozess-Push-Pull-Planung und weiteren mehr eingesetzt. In diesem Artikel wird exemplarisch auf die Trennprozess-Push-Pull-Planung (Abgleich aus Angebot und Nachfrage) eingegangen. In zukünftigen Newslettern werden auch andere Bereiche erläutert.
Die Zerlegeplanung kann mittels DPS kundenindividuell eingestellt werden, je nachdem wie der Planungsprozess ablaufen soll. Ausgangspunkt für die Planung sind in der Regel die lebenden Tiere, die für einen entsprechenden Tag (oder einen anderen Planungshorizont) im entsprechenden Werk geschlachtet werden sollen. Weitere mögliche Inputs für die angebotsorientierte Planung können auch der Bestand an Karkassen im Kühlraum oder Bestände auf anderen Lagern sein.
All diese Mengen können Eingangsmaterialien in eine Softproviding-Meat-MRP-Kalkulation sein, die aus dem DPS-Planungscockpit im Hintergrund erzeugt wird. Falls erwünscht, können verschiedenen Kalkulationen mit Simulation von unterschiedlichen Mengen erzeugt werden. Diese können auch unterschiedliche Schnittlisten als Basis für die Kalkulation verwenden.
In einem zweiten Schritt (die Push/Pull-Planung kann je nach Systemkonfiguration auch in einem einzigen Schritt erfolgen) erfolgt die Pull-Planung, die die Bedarfsmengen der Ausgangsmaterialien in der Schnittliste als Ausgangsbasis nimmt. Danach errechnet die Kalkulation die zur Deckung der Bedarfe benötigte Anzahl an Tieren, Karkassen oder Grobteilen. Falls bereits eine MRP-Kalkulation erzeugt wurde (die Push-Planung wurde bereits durchgeführt), wird diese nun automatisiert um die Bedarfe aktualisiert, und eine Optimierung aus Angebot und Nachfrage findet statt.
Für jedes Ausgangsmaterial der Schnittliste wird ausgewiesen, wieviel davon anfällt, wenn die Tiere geschlachtet und zerlegt werden, und wie hoch der tatsächliche Bedarf ist. Zudem können alle relevanten Daten im Planungscockpit eingeblendet werden (z.B. Deckungsbeiträge der Outputmaterialien). Die Optimierung ist nun Aufgabe des zuständigen Mitarbeiters. Dieser muss anhand seiner Erfahrung Fragen wie folgende beantworten:
- Sollen bestimmte Materialien auf Lager gelegt werden?
- Haben wir Lagerkapazität für gefrorene Ware?
- Sollen wir in Abstimmung mit den Lieferanten Anlieferungen von Lebendtieren verschieben?
- It’s time to grill! Wir sollten das schöne Wetter berücksichtigen und uns aufs Grillsortiment konzentrieren … und viele andere mehr!
Nach Optimierung von Angebot und Nachfrage kann die Planung freigegeben und Trennprozessaufträge für die einzelnen organisatorischen Bereiche mit den entsprechenden Planmengen und –werten angelegt werden. Während und nach Abschluss der Arbeiten an den entsprechenden Aufträgen kann dadurch ein umfassender Plan/Soll/Ist-Vergleich stattfinden.
Falls wir Ihr Interesse wecken konnten und Sie ein Beispiel für eine Zerlegeplanung in Meat Management by Softproviding sehen möchten, würde wir uns freuen, wenn Sie sich unter sales@softproviding.com oder direkt bei Stephan Kronbichler unter +41 (0)61 508 21 42 melden würden.