Basel, CH – Juni 2018
Chargenrückverfolgung mittels Wechsel-ID
Die Fleischwirtschaft kennt sehr spezifische und dynamische Anforderungen an die Herkunftsrückverfolgung. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurde SAP Meat and Fish Management by msg mit umfassenden Funktionalitäten versehen. Ein herausragendes Merkmal hierbei ist die Wechsel-ID, die es unter anderem möglich macht, eine Vielzahl von Ausgangschargen zu einem Fertigungs- oder auch Zerlegeauftrag zu nutzen.
Im SAP Standard wird die Rückverfolgung, etwa in der Produktion, über Aufträge gesteuert. Dabei hat der Fertigungsauftrag eine Ausgangscharge, in die alle Eingänge einfliessen. Gerade in der Fleischindustrie reicht dies jedoch oftmals nicht aus, da in der Regel eine detailliertere Betrachtung der Rückverfolgung gefordert wird:
- Gesetzliche Anforderungen (z.B. die EU-Verordnung 1169/2011)
- Anforderungen von Abnehmern (Restaurants, Supermarktketten)
- Spezielle Labels (z.B. Tiere aus einer bestimmten Region)
- und viele weitere
Für den Fall von Rückrufen ist es ausserdem von grossem Vorteil, mit kleineren Chargengrössen zu arbeiten und den Kunden detailliertere Informationen bereitzustellen. Dazu wird in Meat Management die Wechsel-ID verwendet. Im System kann pro Wechsel-ID eine Charge angelegt werden. Ein einzelner Fertigungsauftrag kann daher zahlreiche unterschiedliche Ausgangschargen beinhalten. Wann ein Wechsel von einem Material zu einem anderen erfolgen soll, kann in der Wechselsteuerung hinterlegt werden. Falls zum Beispiel beim Wechsel des Herkunftslandes (geboren in, gemästet in, geschlachtet in) eine neue Charge angelegt werden soll, lassen sich diese Felder einfach als wechselsteuerungspflichtig kennzeichnen.
Sollten Aggregationen zugelassen werden, lässt sich dies ebenfalls ganz einfach hinterlegen (beispielsweise Fleisch aus Deutschland, Schweiz und Österreich in einer Charge). Es gibt eine Vielzahl an Parametern, die dem System mitteilen, wie es sich verhalten soll. Und falls das System doch einmal an seine Grenzen stossen sollte (aufgrund von sehr spezifischen Kundenanforderungen), lässt es sich mit kundenindividuellen Regeln erweitern. Weitere Informationen zur Wechselsteuerung finden Sie hier.
Auswertung im Batch Information Cockpit
SAP Meat and Fish Management by msg bietet neu auch eine Erweiterung des Batch Information Cockpit, die es erlaubt, den zusätzlichen Detaillierungsgrad der Wechsel-ID auch in den Auswertungen anzeigen zu können. Kunden, die die Wechselsteuerung einsetzen, können die Rückverfolgung auf Ebene der Wechsel-ID durchführen und wissen somit genau, welche Produkte in eine spezifische Charge eingeflossen sind. Die Anzahl der Chargen wird somit auf die tatsächlich relevanten Chargen reduziert und es werden nur die wesentlichen Informationen angezeigt. Dies hilft vor allem dabei, zeitnah auf Probleme mit Produkten reagieren zu können.
Die Auswertung kann sowohl top-down als auch bottom-up erfolgen, das heisst, es lässt sich jederzeit feststellen in welchen (End-)Produkten eine bestimmte Charge (z.B. eines Rohstoffes aus der Zerlegung) verwendet wurde, aber auch welche Chargen (bspw. eines Rohstoffes) in ein bestimmtes (End-)Produkt eingeflossen sind.
Die Wechsel-ID kann auch in anderen SAP-Lösungen wie zum Beispiel dem GBT (Global Batch Traceability) ausgewertet werden und stiftet einen wesentlichen Nutzen für die Unternehmen der Fleischindustrie.
Wenn wir durch diesen Artikel Ihr Interesse geweckt haben sollten, zögern Sie bitte nicht, sich für weitere Informationen an Herrn Stephan Kronbichler (Business Development) zu wenden: E-Mail, Telefon +41 (0)61 508 21 42.